Darum hat die Erhöhung der Leitzinsen negative Auswirkung auf die Immobilienpreise

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28.09.2023 - In den letzten Jahren hat Deutschland eine bemerkenswerte Stabilität in seinem Immobilienmarkt erlebt, mit stetig steigenden Immobilienpreisen in vielen Städten und Regionen. Diese Entwicklung wurde durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter eine starke Wirtschaft, eine wachsende Bevölkerung in urbanen Gebieten und historisch niedrige Zinsen. Doch jüngste Diskussionen über mögliche Erhöhungen der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank könnten diese positive Entwicklung trüben. Warum hat die Erhöhung der Leitzinsen solch negative Auswirkungen auf die Immobilienpreise?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zuletzt am 14. September 2023 die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte erhöht, wodurch der Hauptrefinanzierungssatz nun bei 4,5 Prozent liegt. Diese jüngste Erhöhung ist Teil einer Reihe von Zinserhöhungen, die im Juli 2022 begannen, als die EZB die Zinswende einleitete. Hintergrund dieser Entscheidungen war die Rekordinflation von 10,4 Prozent im Oktober 2022. Obwohl die Inflationsrate in den darauffolgenden Monaten sank, blieb sie mit 6,1 Prozent im August 2023 immer noch auf einem hohen Niveau. Die EZB versucht durch diese Maßnahmen, die Inflationserwartungen der Wirtschaftsteilnehmer zu senken und ihre eigene Glaubwürdigkeit zu stärken.


1. Verteuerung der Finanzierung

Die direkteste Auswirkung einer Erhöhung der Leitzinsen ist die Verteuerung von Hypotheken. Wenn die Zinsen steigen, werden die monatlichen Zahlungen für neue und bestehende variable Hypotheken höher. Dies macht den Kauf von Immobilien für viele potenzielle Käufer weniger erschwinglich und kann die Nachfrage dämpfen.
 

2. Abkühlung der Nachfrage

Mit steigenden Zinsen und höheren monatlichen Zahlungen ziehen sich viele potenzielle Käufer vom Markt zurück. Dies führt zu einem Überangebot an Immobilien, da weniger Käufer vorhanden sind, was wiederum zu einem Rückgang der Immobilienpreise führen kann.
 

3. Investitionszurückhaltung

Nicht nur private Käufer sind von steigenden Zinsen betroffen. Auch Investoren könnten zögern, in den Immobilienmarkt zu investieren, da die Renditeerwartungen in einem Hochzins-Umfeld sinken. Dies kann den Druck auf die Immobilienpreise weiter erhöhen.
 

4. Bauwirtschaftliche Auswirkungen

Wenn die Nachfrage nach Immobilien sinkt, kann dies auch die Bauindustrie beeinflussen. Bauunternehmen könnten zögern, neue Projekte zu starten, wenn sie einen Rückgang der Verkäufe oder Vermietungen erwarten. Dies kann zu einem Überangebot an Neubauten führen, was wiederum die Preise drückt.
 

5. Refinanzierungsprobleme

Für diejenigen, die bereits Immobilien besitzen und deren Hypotheken eine variable Verzinsung haben, kann eine Zinserhöhung zu Refinanzierungsproblemen führen. Wenn die monatlichen Zahlungen steigen und die Eigentümer diese nicht leisten können, könnte dies zu Zwangsverkäufen führen, die den Markt mit weiteren Immobilien überschwemmen und die Preise weiter drücken.
 

Die Erhöhung der Leitzinsen hat weitreichende Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Während sie oft als notwendiges Instrument zur Steuerung der Wirtschaft und Bekämpfung der Inflation eingesetzt wird, können ihre Auswirkungen auf den Immobilienmarkt erheblich sein. Es ist wichtig für Käufer, Verkäufer und Investoren, sich dieser Auswirkungen bewusst zu sein und entsprechende Strategien zu entwickeln.

 

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