Verkauf einer leerstehenden Immobilie: Das sollten Sie beachten
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Der Verkauf einer Immobilie mit Leerstand ist oftmals mit finanziellen Verlusten verbunden. Das liegt zum einen daran, dass leerstehende Objekte potenziellen Käufern häufig den Eindruck von Vernachlässigung oder mangelnder Pflege vermitteln. Zum anderen verursachen leerstehende Immobilien auch für den Verkäufer laufende Kosten, wie zum Beispiel für die Instandhaltung, Versicherungen und Steuern, die nicht durch Mieteinnahmen gedeckt werden. In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Punkte ein, die beim Verkauf einer leerstehenden Immobilie zu beachten sind, und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie den Verkaufspreis trotz der Herausforderungen deutlich erhöhen können.
Je länger der Leerstand, desto schwieriger gestaltet sich der Verkauf
Je länger eine Immobilie leersteht, desto schwieriger wird der Verkauf. Mit der Zeit können sich sichtbare Mängel wie Feuchtigkeitsschäden, Schimmel oder allgemeiner Verfall einstellen, die den Eindruck einer vernachlässigten Immobilie verstärken. Diese Mängel mindern nicht nur den ästhetischen Wert, sondern können potenzielle Käufer auch vor hohen Renovierungskosten abschrecken. Darüber hinaus signalisiert ein langer Leerstand oft, dass es bisher keine Interessenten gab, was zu spekulativen Angeboten unterhalb des Marktwerts führen kann. Um solche Schwierigkeiten zu vermeiden, ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, die den Wert der Immobilie erhalten und ihre Attraktivität für Käufer steigern.
Ein "schneller Verkauf mit Abschlägen" kann von Vorteil sein
Anders als beim Verkauf einer bewohnten Immobilie kann es bei einer leerstehenden Immobilie durchaus sinnvoll sein, einen Verkauf mit Abschlägen in Erwägung zu ziehen. Die laufenden Kosten, die eine leerstehende Immobilie verursacht, können sich nämlich schnell summieren. Monat für Monat wächst dann der finanzielle Druck. Rechnen Sie daher im Vorfeld genau durch, welche Kosten während des Leerstands auf Sie zukommen. Zu den einzuplanenden Ausgaben zählen unter anderem Kreditraten, Nebenkosten, Versicherungen und Energie. Schon ein Leerstand von wenigen Monaten kann mehrere tausend Euro verschlingen. In vielen Fällen kann es wirtschaftlich sinnvoller sein, die Immobilie zügig zu einem etwas niedrigeren Preis zu verkaufen, als durch anhaltende Leerstandskosten langfristig noch mehr Verluste zu erleiden.
Vorbereitende Maßnahmen, die Sie vor dem Verkauf treffen sollten
Bevor Sie Ihre leerstehende Immobilie zum Verkauf anbieten, ist es wichtig, einige vorbereitende Maßnahmen zu ergreifen, um den Verkaufsprozess zu optimieren und den bestmöglichen Preis zu erzielen. Beginnen Sie damit, die Immobilie gründlich zu inspizieren und eventuelle Mängel zu beseitigen. Kleine Reparaturen, wie das Ausbessern von Wänden, das Reparieren von undichten Stellen oder das Ersetzen defekter Armaturen, können den Eindruck einer gut gepflegten Immobilie erheblich verbessern. Zudem sollten Sie die Immobilie gründlich reinigen und unnötigen Müll oder alte Möbel entfernen, um sie hell und einladend wirken zu lassen.
Auch das sogenannte „Home Staging“ kann eine sinnvolle Investition sein. Dabei wird die Immobilie professionell eingerichtet und dekoriert, um potenziellen Käufern die Nutzungsmöglichkeiten besser zu verdeutlichen und eine ansprechende Atmosphäre zu schaffen. Darüber hinaus sollten Sie alle notwendigen Dokumente, wie Grundbuchauszüge, Energieausweis und Versicherungsunterlagen, vorbereiten, um einen reibungslosen Verkaufsprozess sicherzustellen. Eine professionelle Immobilienbewertung kann Ihnen helfen, den richtigen Verkaufspreis zu ermitteln, der sowohl Ihre finanziellen Ziele als auch die aktuellen Marktbedingungen berücksichtigt. Durch sorgfältige Vorbereitung erhöhen Sie die Attraktivität Ihrer Immobilie und steigern Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Verkauf.
Checkliste für den Besichtigungstermin mit Interessenten
Die Kunst ist es, Ihre Wohnung oder Ihr Haus bei der Besichtigung so zu präsentieren, als wäre gestern erst jemand ausgezogen.
Mit diesen Tipps gelingt die Besichtigung optimal:
- Dokumente: Stellen Sie sicher, dass alle relevanten Dokumente, wie der Energieausweis, Grundbuchauszug, Baupläne, und Nachweise über durchgeführte Renovierungen, während der Besichtigung leicht zugänglich sind. Dies zeigt Ihre Professionalität und gibt den Interessenten die Möglichkeit, alle wichtigen Informationen sofort einzusehen.
- Wohnung gründlich reinigen: Eine saubere Immobilie hinterlässt einen gepflegten Eindruck und signalisiert potenziellen Käufern, dass das Objekt gut instand gehalten wurde.
- Ausreichend heizen: Besonders in den kalten Monaten ist es wichtig, die Immobilie vor der Besichtigung gut zu heizen, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen.
- Licht anstellen: Sorgen Sie für ausreichend Helligkeit in allen Räumen, indem Sie alle Lampen einschalten. Helle Räume wirken einladender und größer.
- Dekorieren: Kleine Details wie frische Pflanzen, dezente Dekorationen oder einige gut platzierte Möbelstücke lassen die Immobilie wohnlich und belebt erscheinen.
- Frische Luft: Lüften Sie die Immobilie vor der Besichtigung gründlich. Ein frischer, angenehmer Duft trägt dazu bei, dass sich Interessenten sofort wohlfühlen.
- Persönliche Gegenstände minimieren: Entfernen Sie persönliche Gegenstände wie Familienfotos oder persönliche Dekorationen. Dadurch können potenzielle Käufer sich besser vorstellen, wie sie die Räume selbst gestalten würden.
- Achten Sie auf Details: Tropfende Wasserhähne, quietschende Türen oder lockere Türklinken sollten vor der Besichtigung behoben werden, um den Eindruck eines gut gepflegten Objekts zu verstärken.
- Garten und Außenbereich pflegen: Wenn die Immobilie über einen Garten oder Außenbereich verfügt, sollten diese ebenfalls gepflegt und ordentlich sein. Ein einladender Außenbereich erhöht die Attraktivität des gesamten Objekts.
- Fokus auf Stärken der Immobilie: Heben Sie während der Besichtigung die besonderen Stärken der Immobilie hervor, wie z.B. hochwertige Bodenbeläge, eine moderne Küche oder besondere architektonische Merkmale.
- Terminplanung mit Bedacht: Vermeiden Sie Sammelbesichtigungen. Aber taktieren Sie die Besichtigungstermine so, dass sich die Interessenten kurz sehen. Wenn ein Interessent merkt, dass auch andere potenzielle Käufer Interesse haben, kann dies das Gefühl der Dringlichkeit und den wahrgenommenen Wert der Immobilie steigern.
Ein wichtiger Aspekt bei der Präsentation Ihrer Immobilie ist der ehrliche Umgang mit eventuellen Mängeln. Keine Schäden vertuschen – Transparenz ist hier das A und O. Wenn es kleinere oder größere Mängel gibt, wie etwa feuchte Stellen, alte Fenster oder andere Reparaturbedarfe, sollten Sie diese offen ansprechen. Potenzielle Käufer wissen es zu schätzen, wenn sie ehrlich und umfassend informiert werden. Dies verhindert spätere Enttäuschungen und schafft Vertrauen, was den Verkaufsprozess erheblich erleichtern kann. Statt Mängel zu verbergen, könnten Sie auch Möglichkeiten aufzeigen, wie diese behoben werden können, oder dies in der Preisgestaltung berücksichtigen.
So verhandeln Sie richtig: Unterschiedliche Strategien für Kapitalanleger und private Selbstnutzer
Beim Verkauf einer leerstehenden Immobilie ist es wichtig, Ihre Verhandlungsstrategie an die jeweilige Zielgruppe anzupassen. Kapitalanleger und private Selbstnutzer haben unterschiedliche Prioritäten und Erwartungen, die Sie berücksichtigen sollten.
Kapitalanleger
Kapitalanleger sind in der Regel stärker auf die Renditemöglichkeiten fokussiert. Für sie ist entscheidend, welche Einnahmen die Immobilie langfristig generieren kann. Hier sollten Sie die Immobilie aus der Perspektive eines Investments präsentieren. Bereiten Sie Informationen zu potenziellen Mieteinnahmen, dem aktuellen Mietspiegel in der Gegend und möglichen Wertsteigerungen auf. Seien Sie offen für Verhandlungen über den Preis, aber unterstreichen Sie die langfristigen finanziellen Vorteile, die das Objekt bieten kann. Kapitalanleger sind oft weniger emotional gebunden und stärker an den Zahlen interessiert, weshalb eine sachliche und datenbasierte Argumentation besonders wichtig ist.
Private Selbstnutzer
Private Selbstnutzer hingegen legen mehr Wert auf die Lage, das Wohnumfeld und die individuellen Eigenschaften der Immobilie, die sie zu ihrem Zuhause machen können. Hier sollten Sie die emotionale Seite des Kaufs ansprechen und die Vorzüge der Immobilie für den täglichen Gebrauch betonen, wie etwa die Raumaufteilung, den Garten oder die Nähe zu Schulen und Einkaufsmöglichkeiten. Seien Sie bereit, über kleinere Preisnachlässe zu verhandeln, wenn die Interessenten auf bestimmte Mängel hinweisen, die sie selbst beheben müssen. Bei dieser Zielgruppe kann es auch sinnvoll sein, über die Möglichkeit zu sprechen, wie sie die Immobilie nach ihren Vorstellungen anpassen können.
Fazit
Der Verkauf einer leerstehenden Immobilie stellt oft eine besondere Herausforderung dar, da sie nicht nur mit finanziellen Belastungen, sondern auch mit potenziellen Preisabschlägen verbunden ist. Dennoch können Sie mit der richtigen Vorbereitung und Strategie den Verkaufspreis deutlich steigern. Eine gründliche Instandhaltung, die Schaffung einer einladenden Atmosphäre und eine transparente Kommunikation über den Zustand der Immobilie sind hierbei entscheidend. Zudem sollten Sie Ihre Verhandlungsstrategie an die jeweilige Zielgruppe anpassen, um sowohl Kapitalanleger als auch private Selbstnutzer optimal anzusprechen. Mit einem sorgfältig geplanten Verkaufsprozess, der die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen potenzieller Käufer berücksichtigt, erhöhen Sie Ihre Chancen auf einen erfolgreichen und gewinnbringenden Verkauf Ihrer leerstehenden Immobilie.
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