Aussichten für die Baubranche 2024

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05.12.2023 - Wer aktuell bei Google nach dem hier fokussierten Thema sucht, bekommt mit Baubranche Krise oder Baubranche bricht ein vielsagende Vorschläge in der Suchleiste präsentiert. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Bautätigkeit weiter zurückgeht. Und das, obwohl bezahlbarer Wohnraum vielerorts dringend gesucht wird und die Bundesregierung ein Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr herausgegeben hat. Dieses Ziel dürfte nicht erreicht werden.
 

Ausgangslage: Zahlen zur Entwicklung der Baubranche

Experten schätzen, dass alleine in deutschen Großstädten fast 2 Millionen bezahlbare Wohnungen fehlen. Umso überraschender ist es, dass sich bei der Anzahl der Baugenehmigungen in den letzten Monaten ein deutlicher Rückgang gezeigt hat. Im August 2023 wurden beispielsweise gut 31 % weniger Baugenehmigungen erteilt. Im ersten Halbjahr 2023 sank die Zahl der bewilligten Wohnungen um 28 %. Die Zahl der genehmigten Einfamilienhäuser ging sogar um 38 % zurück. Steigende Baukosten sind ein wesentlicher Grund, der zu dieser Entwicklung führt.
 

Wirtschaftlichkeit immer schwieriger zu erreichen

Ein weiterer Punkt für die Bauzurückhaltung wird in den Rahmenbedingungen gesehen, wobei die politische Diskussion in den letzten Monaten rund um das neue Heizungsgesetz für viel Unsicherheit gesorgt hat. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass die Anforderungen und damit auch die Kosten für energetisches Bauen und Sanieren gestiegen sind. Viele Bauherren und Immobilienbesitzer stellen daher die Wirtschaftlichkeit von Projekten in Frage.

Ab 2024 dürfen nur noch bestimmte Gasheizungen neu installiert werden. Soll z. B. eine Wärmepumpe eingebaut werden, entstehen für die Verstärkung des Stromanschlusses, die Dämmung und neue Fenster hohe Kosten pro Quadratmeter. Insofern ist es kein Wunder, dass auch die Nachfrage für Wärmepumpen in der ersten Jahreshälfte 2023 eingebrochen ist: Die Anzahl von Anträgen auf staatliche Förderung ist um 70 % gesunken. Auf der anderen Seite hat sich die Anzahl neu eingebauter Gasheizungen um 30 % erhöht.
 

Baubranche: Weitere Probleme & Prognose für 2024

Ein weiteres Problem für die Baubranche ist der Fachkräftemangel: Schätzungen zufolge fehlen jetzt schon mehr als 50.000 Heizungsinstallateure. Ein großes Problem ist darin zu sehen, dass sich viele kleinere und auch mittlere Betriebe strategisch langfristiger auf Öl- oder Gasheizungen ausgerichtet haben. Es wird einige Zeit dauern, bis Fachperson umgeschult ist, zumal Nachwuchs eher rar gesät ist. Daher fällt auch der Ausblick auf die Baubranche für 2024 eher düster aus. Auch wenn die Bundesregierung an dem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen festhält, befürchten Experten, dass die tatsächliche Zahl unter 200.000 sinken könnte.
 

Forderungen an die Politik aus der Baubranche

Angesichts der klaren Zielverfehlung und des Rückgangs an Baugenehmigungen fordert der Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft Axel Gedaschko, dass die Regierung kurzfristig nach dem Vorbild anderer europäischer Länder eine Zinsverbilligung umsetzt. Zudem müsse dafür gesorgt werden, dass Mieten langfristig bezahlbar bleiben. Auf der Bundesebene wird eine auskömmliche Förderung vor dem Hintergrund gefordert, dass viele Töpfe bereits nach wenigen Wochen leer sind. Auf Ebene von Ländern und Kommunen werden Rufe lauter, die Grunderwerbssteuer zu senken. Generell müssen im Zuge der Digitalisierung die Baugenehmigungen schneller vergeben werden. Auch hierin sehen Experten in Zukunft einen wichtigen Schlüssel für schnelleres Wachstum.
 

Fazit für Immobilienbesitzer: Hausverkauf kann Sinn machen

Unsere Berichte zu einzelnen Immobilienmärkten in Großstädten zeigen, dass die Hauspreise in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Deutliche Wertzuwächse von mehr als 100 % sind keine Seltenheit, wobei es im Einzelfall sehr stark auf die Wohnlage ankommt. Auch wenn diese Entwicklung durch die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorerst gestoppt ist, haben die Preise für Immobilien ein vergleichsweise hohes Niveau erreicht. Insofern spielen nicht wenige Immobilienbesitzer mit dem Gedanken, ihr Haus zu verkaufen, auch vor dem Hintergrund kommender Kosten durch das neue Gebäudeenergiegesetz.

In einem der letzten Newsartikel haben wir bereits darauf aufmerksam gemacht, dass besonders ältere Hausbesitzer Investitionen in diesem Bereich skeptisch gegenüber stehen. Insofern bleibt die Entwicklung in der Baubranche abzuwarten. Durch die hohe Nachfrage bestehen vielerorts sehr gute Chance, ein Haus gewinnbringend zu verkaufen. Der Hauskauf ist für viele eine Alternative zum Bau geworden, zumal auf diesem Weg eine schnellere Lösung erzielt werden kann.

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